Etappe 2

  • (Bildrechte: Mario Stiehl)

Nun ist also auch die zweite Etappe der Bayern Rundfahrt Geschichte. Heute führte uns die Strecke über 180km durch das Fichtelgebirge mit Start in Waldsassen und Ziel in Selb. Auch das Wetter spielte  wieder bestens mit, so dass ich zufrieden und durchweg positiv auf den heutigen Tag zurückblicken kann.

Wie angekündigt legten wir auch heute wieder vom Start an eine aktive Fahrweise an den Tag um uns in der Gruppe des Tages zu präsentieren. Leon Berger, Kochi und Ich bemühten uns die Gruppen abzudecken. Als sich bereits eine vierköpfige Gruppe mit geringem Vorsprung vom Feld gelöst hatte setze sich  auch Christian zusammen mit Thomas Koep vom Team Stölting mit einer beherzten Attacke vom Feld ab und zu zweit bemühten sie sich den Anschluss zur Spitzengruppe herzustellen. Hier mussten die beiden schon sehr viel Kraft investieren, da die starken vier Mann nicht unbedingt gewillt waren auf das Duo zu warten. Erst nach etwa 30km konnten die beiden den Anschluss dann herstellen. Der Vorsprung für die sechs Spitzenreiter wuchs danach jedoch schnell auf teilweise bis zu sieben Minuten an. Bei der Ersten Bergwertung setzte sich der jüngste Fahrer der Rundfahrt Christian Koch dann direkt wieder in Szene und konnte mit einem dritten Platz ein Paar Punkte sammeln. Beide Bergwertungen des heutigen Tages gingen an den Niederländer Marco Minnard von Team Wanty-Groupe Gobert, der nun auch Führender der Bergwertung ist. Die Sprintwertungen sicherten sich aus der Spitzengruppe Patrick Schelling von IAM und ebenfalls Minnard. Die Spitzengruppe wurde dann erwartungsgemäß von den Sprinterteams auf den zwei Zielrunden in Selb eingeholt. Die letzte Sprintwertung bei Kilometer 170 sicherte sich dann Jasha Sütterlin von Movistar. Der junge Deutsche scheint sich mit seinen Zeitfahrqualitäten durchaus zu einem Geheimfavoriten für den Gesamtsieg zu entwickeln.

Kochi zeigte heute  eine super Leistung. Bei den bis hier hin längsten Rennen seiner noch jungen Karriere direkt in diese schwere Fluchtgruppe zu gehen gebührt höchstem Respekt.

Für die anderen sechs LKT Fahrer begann nun der wichtigste Teil des Rennens. Die Sprintvorbereitung verlief heute zwar etwas chaotisch, da die kurzen Anstiege und Attacken auf der Zielrunde dem Feld jedes Korn abverlangte. Als das stark dezimierte Feld dann die letzten Kilometer erreichte konnten die vier verbliebenen Anfahrer Martin, Franz, Leon Rohde und Ich Willi wieder top positioniert in den Sprint schicken. Bei mir persönlich ging es heute wieder viel besser, ich konnte mich gut einbringen und meiner Rolle in der Sprintvorbereitung gerecht werden. Der hervorragende sechste Platz rundete einen super Tag für uns ab. Wieder wurde Willi bester Kontinental Fahrer.  Die Etappe gewann John Degenkolb von Giant-Alpecin vor Nacer Bouhanni (Cofidis) und Enrique Sanz (Movistar). Degenkolb führt dank der Zeitbonifikation im Ziel nun auch die Gesammtwertung der Rundfahrt an.

Die Stimmung im Team könnte nach den zwei Etappen nicht besser sein und unsere Motivation für die weiteren Etappen ist dementsprechend hoch. Nach dem Rennen stand für uns nur noch eine Massage und Regeneration auf dem Programm um morgen wieder so frisch wie möglich an den Start zu gehen. Wir hoffen natürlich wieder auf einen Sprint und vielleicht sind wir ja auch zwei Tage in Folge in der Gruppe des Tages vertreten. Die schwere Zielrunde in Ebern lässt nach gut 200 Kilometern jedoch viele Szenarien offen und somit sind wir gespannt und freuen uns auf morgen.

Bis dahin Servus und viele Grüße euer Carl!