LKT Team erreicht trotz mehrerer Stürze ein Podium bei der „Course Cycliste de Solidarnosc et des Champions Olympiques (2.2)“ Rundfahrt in Polen

  • Bildquelle: Veranstalter Solidarnosc

Nach der deutschen Meisterschaft ging es für Fabian Schormair, Leon Rohde, Robert Kessler, Willi Willwohl, Franz Schiewer und Carl Soballa direkt am Dienstag weiter nach Polen zur Solidarnosc Rundfahrt. Mit fünf Etappen an vier Tagen und über 700 Kilometer hielt die Rundfahrt zahlreiche Überraschungen und harte Momente bereit.

Bei den ersten Etappen galt es aufgrund des flachen Profils für Leon und Willi in den Sprint zu gehen und möglichst auch in der Gesamtwertung keine Zeit zu verlieren. Bereits auf der ersten Etappe waren Leon und Willi leider in einen Sturz kurz vor einer Sprintwertung verwickelt und zogen sich einige Schürfwunden zu. Leon belegte am Ende der Etappe trotzdem noch einen beachtlichen siebten Platz. Die Etappe gewann Pawel Franczak (VERVA ActiveJet Pro Cycling Team), der somit auch  die Gesamtführung übernahm.

Am Donnerstag standen dann gleich zwei Etappen mit jeweils knappen 100 Kilometern auf dem Programm. Willi Willwohl sollte heute die Chance bekommen, seine Endschnelligkeit auszuspielen und so gab das Team alles um das Feld zusammen zu halten und Willi am Ende auf der verwinkelten Zielrunde in Position zu bringen. Doch auch hier war das Glück nicht auf der Seite des LKT-Teams und so wurde Willi erneut auf den letzten  500 Metern von einem anderen Fahrer böse zu Fall gebracht. Da die Position gute Aussichten auf das Podium, oder vielleicht sogar den Etappensieg versprochen hatte und Willi aufgrund seiner Verletzungen das Rennen nach der Etappe aufgeben musste, war dies ein äußerst bitterer Morgen. Leon rollte als Anfahrer noch auf dem 10. Platz. Den Sieg sicherte sich Jasper Hamelink (Metec).

Die dritte Etappe am Donnerstagabend  fand bei Dauerregen und Gewitter statt. Schon von Beginn an zeigten Robert und Carl Bemühungen, eine Ausreißergruppe zu initiieren  und so gelang es Robert sich in einer chaotischen Phase mit vielen Kurven vom Feld  zu lösen. Lange Zeit lag er alleine an der Spitze, mit einem Vorsprung von teilweise über 3 Minuten. Auf den letzten 30 Kilometern bekam Robert noch Gesellschaft vom französischen „Tour de Berlin“ Gewinner Remi Cavagna. Die beiden leisteten großen Widerstand um sich das Feld vom Leibe zu halten. Aufgrund der gefährlichen Zielrunde, mit Kopfsteinpflaster und zahlreichen Kurven, war bereits während der Etappe entschieden worden, dass die Zeitabstände der ersten Zieldurchfahrt in die Gesamtwertung eingehen würden. Der Zieleinlauf sollte somit lediglich den Tagessieger bestimmen. Bei der ersten Zieldurchfahrt führten Robert und sein Begleiter noch mit knappen zehn Sekunden. Direkt danach wurden die Beiden, ebenso wie die ersten Fahrer des Feldes in einer Kurve falsch geleitet. Nach dieser chaotischen Panne des Veranstalters wurde nach der Etappe festgelegt, dass die erste Zieldurchfahrt auch als Tagesergebnis gewertet wurde. Roberts unermüdlicher Kampfgeist wurde heute also belohnt und er fand sich am Ende der Etappe auf dem Podium wieder. Bei seinem bereits siebten Tag in einer Fluchtgruppe in diesem Jahr, hatte er nun endlich das nötige Glück auf seiner Seite und das Ergebnis somit mehr als verdient. Der Sieger der zweiten Halbetappe war Remi Cavagna (Klein Constantia)

Bei der vierten Etappe standen für das Feld, das zu diesem Zeitpunkt immer noch der Pole Pawel Franczak vom Pro-Continental Team „VERVA ActiveJet Pro Cycling“  in der Gesamtwertung anführte, noch einmal flache 170 Kilometer auf dem Programm. Bereits nach 15 Kilometern setzte sich Carl alleine vom Feld ab und bekam nach einer knappen Stunde noch Gesellschaft von einem weiteren Fahrer. Zu zweit erarbeiteten sich die beiden einen Vorsprung von zeitweise mehr als sechs Minuten. Da sich das Feld lange Zeit uneinig über die Verteilung der Nachführarbeit war, konnten die beiden Ausreißer sehr lange einen beachtlichen Vorsprung aufrecht erhalten und machten sich berechtigte Hoffnung auf den Etappensieg. Eine geschlossene Bahnschranke und falsche Kilometerangaben, sowie das heranrasende Feld machten den Vorsprung jedoch auf den letzten Kilometern zunichte. Auch wenn man sich im Sprint mit einem weniger zufriedenstellenden 19. Platz für Leon Rohde begnügen musste, hatte man erneut das Renngeschehen geprägt und am Ende hatte lediglich das bisschen Glück im Vergleich zum Vortag gefehlt. Mit Ivan Cortina gewann auch die vierte Etappe ein Fahrer vom Team Klein Constantia.

Der letzte Tag über eine Distanz von 195 Kilometern sollte nun die endgültige Entscheidung über den Gesamtsieg bringen. Da immer noch knappe 50 Fahrer innerhalb von 20 Sekunden lagen und auf den letzten 70 Kilometern der Etappe noch vier schwere Bergwertungen zu bewältigen waren, machten sich viele Teams berechtigte Hoffnung auf eine Topplatzierung. Geprägt wurde die Etappe heute im Gegensatz zu allen anderen Tagen von einer größeren Fluchtgruppe mit sieben Fahrern. Wie auch am Vortag hatte keines der favorisierten Teams auf den Gesamtsieg einen Fahrer in der Gruppe und so nahm das Feld die Verfolgung nur schleppend auf. Auch wenn die Spitzengruppe sich an den ersten Bergwertungen teilte und nur drei Fahrer übrig blieben, hatten diese selbst 40 Kilometer vor dem Ziel noch einen riesigen Vorsprung von acht Minuten. An den letzten beiden Bergen lancierte in erster Linie das Pro-Continental Team „CCC Sprandi Polkowice“ einige Attacken, um ihren Leader Maciej Paterski noch auf einen vorderen Rang der Gesamtwertung zu bringen. Doch das Tempo reichte nicht aus um alle Mitglieder der Spitzengruppe einzuholen. Das Feld teilte sich dadurch jedoch in viele kleine Gruppen, wobei Leon und Fabian lange zur ersten Gruppe gehörten. Durch seine erfolgreiche Flucht sicherte sich der Weißrusse Yauhen Sobal (Minsk Cycling Club) mit einer Minute Vorsprung den Tagessieg und somit auch den Sieg in der Gesamtwertung. Leon kam in der zweiten Gruppe an und belegte somit den 16. Platz im Tagesergebnis, Fabian wurde 24. In der Gesamtwertung wurde Leon als bester LKT’ler am Ende 14.