Stefan Schäfer wird Vizeeuropameister!

Gemeinsam mit seinem Schrittmacher Peter Bäuerlein, belegte Stefan bei der gestrigen Europameisterschaft in seiner Heimatstadt Forst einen tollen und viel umjubelten 2.Platz. Bevor es zum packenden Finale um den Titel kam, hatte das Starterfeld und das Publikum aber bereits ihr erstes Rennen hinter sich – das Rennen gegen das Wetter. Dieses kam mit viel Regen daher und machte die offene 400m Bahn für lange Zeit unbefahrbar. Das Zeitfenster wurde für die Organisatoren um Frank Schneider immer kleiner und wäre spätestens 18:45Uhr für die Austragung der Finalläufe geschlossen gewesen. Doch Frank Schneider schafften es, das Gros des Publikums, welches über 4 teilweise 6 Stunden ausharrte, von der Möglichkeit einer Wetterbesserung zu überzeugen und bei Laune zu halten. Gegen 17:00Uhr regnete es tatsächlich weniger und sofort begann ein Gewimmel auf der Bahn. Nicht das von Rennfahrern, sondern von Autos, Feuerwehr und vielen fleißigen Helfern die versuchten die Bahn trocken zu wischen, zu fahren und zu blasen. Das gelang tatsächlich und zum letztmöglichen Termin um 18:45Uhr wurde das große Finale um den EM-Titel gestartet. Respekt und Anerkennung für diese organisatorische Leistung!

Stefan Schäfer musste von Startplatz 7 (9 Finalisten) ins 60-minütige Rennen gehen, schob sich aber mit einem Blitzstart schnell auf Rang 3 hinter Mario Birrer (Schweiz) und Robert Retschke (Deutschland). Quasi beim Luftholen wird Schäfi aber von dem starken und später auf Platz 3 einfahrenden Holländer Patrick Kos attackiert. Tas tut weh und Schäfi muss den Holländer nach 20 gefahrenen Minuten auch erst einmal passieren lassen. Schäfi gönnt sich nur eine kurze Verschnaufpause und setzt zur Konterattacke an. Patrick Kos kann nicht gegen halten, bricht ein und für kurze Zeit auch auseinander. Gemeinsam mit seinem Schrittmacher Willem Fack braucht er lange, um sich von diesem Fight zu erholen und kann erst gegen Ende des Rennens wieder in das Geschehen eingreifen – gut gemacht Schäfi! Nach 30 Minuten haben wir mit Birrer, Retschke, Schäfer und Atzeni ein Sandwich auf der Bahn (Schweiz, Deutschland, Deutschland, Schweiz). Schäfi will mit gutem Bein an Retschke vorbei gehen, der hält aber extrem hart dagegen. Unruhe kommt bei Bundestrainer Mario Vonhof und dem Publikum auf: „Nehmen sich die beiden Deutschen jetzt gegenseitig aus dem Rennen?“ Schäfer geht an Retschke vorbei. Retschke verliert nach dem Duell die Pantinen und wird gleich noch von Atzeni und den wieder erstarktem Kos kassiert. Die Messen sind für die Deutschen gesungen – zumindest was die Medaillenchancen angeht und der einzig verbleibende  Deutsche Kapitän heißt Stefan Schäfer und der versucht sich in der letzten ¼ Stunde an Birrer heran zu arbeiten und sich gegen Atzeni und Kos zu verteidigen. Dies gelingt auch mit Hilfe der beiden Deutschen Robert Retschke und Thomas Steger, die den Weg für die Konkurrenz jetzt  „sehr lang“ machen. In den letzten 10 Minuten kommt Schäfi auf Schlagdistanz zu Mario Birrer und seinem Schrittmacher Helmut Baur. Diese hatten bisher aber nicht eine einzige Auseinandersetzung gehabt und scheinen  recht frisch zu sein. Schäfi setzt im Finale zwar noch zur Attacke an und das Publikum tobt, aber der Schweizer bleibt souverän und gewinnt nach 60 super spannenden Minuten verdient, vor Stefan Schäfer/ Peter Bäuerlein und Patrick Kos /Willem Fack!