Von Grau zu Blau (oder Blau-Weiss)

5:30Uhr - der Wecker klingelt und das am Samstag! Trommeln am Fenster zeigt an, dass es regnet. Während die meisten Menschen sich noch mal auf die andere Seite drehen können, ist dieses Grau für unsere Rennfahrer kein ungewöhnlicher Auftakt für einen Trainingstag. Aber diesmal mussten nicht nur die Renner ran, sondern auch der Manager. Grund war die besondere Sponsorenbetreuung, die sich Hans Liebsch zum Oktoberfest seines Autohauses gewünscht hat. Wie schon im letzten Jahr wollte er mit ein paar Radsportfreunden und seinen LKT-Jungs eine Runde vor der  großen Sause drehen. Und wie schon beim Velothon in Berlin musste  auch der Manager ran. Ohne Frühstück und mit der Hoffnung, dass das Radevent wegen übertriebener Härte ausfällt oder wenigstens gekürzt wird, mache ich mich auf den Weg. Das Thermometer geht eher in Richtung 0 als in Richtung 10Grad und trotzdem wächst die Gewissheit, dass ich aufs Rad muss. Also wird noch einmal schnell Luttscha (unser Mechaniker) angerufen, er möchte doch bitte eine Thermojacke und Handschuhe mitbringen.

8:45Uhr rolle ich auf den Hof und da stehen sie schon – die „Wahnsinnigen“. Die letzte Resthoffnung ist dahin, aber es hat wenigstens aufgehört zu regnen. Es ist arschkalt und alles bibbert der Abfahrt entgegen. Diese kann aber erst losgehen, wenn die LKT-Jungs  und meine Thermojacke da sind. Die 10Minuten Verspätung sind nicht schön, dafür bin ich stolz, dass fast alle Renner am Start stehen. Viele von meinen Jungs hatten Urlaub angemeldet und sind trotzdem erschienen. Sogar Nikias Arndt und Stefan Schäfer, die gestern erst aus der EM-Vorbereitung aus Mallorca wieder gekommen waren, sind dabei. Das Gleiche gilt für Trainer Frank Augustin, der eigentlich Auszeit hätte, aber mit seinem Sohn anreiste und an den Start ging. Auf jeden Fall begab sich ein recht  ansehnliches  Starterfeld auf Reisen und mit Auge sortierte ich mich am Schwanz des Feldes ein und wünschte mir, dass ich maximal einmal in die Führung kommen würde (der Plan ging auf). 2 Stunden später erreichten wir hungrig, durstig und völlig ausgepumpt (obwohl Letzteres wohl nur für mich galt) den Hof und wurden dann auch gleich vom Team-Liebsch mit Leberkas und Gerstensaft verwöhnt. Das Autohaus und die umstehenden Zelte waren pickepackevoll mit Gästen und die Stimmung war hervorragend. Ich glaube,  ich kann sowohl für das Autohaus, wie auch für unser Team sprechen  – es war ein toller Tag.

Ach und nebenbei kaufte der Papa von Nikias Arndt von einem Männlein mit einer Lederhose und einem Filzhut einen  Audi A5 – kein Quatsch!